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FOTOGRAFIE

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Die Fotografie ist schon lange nicht mehr das Medium, das "nur" abbildet, dokumentiert, die Welt so zeigt, wie wir sie sehen, oder glauben zu sehen. 

Auch in der analogen Fotografie wurden schon sehr früh Bilder "nachbearbeitet" - andere sagen: manipuliert, denken wir z.B. an die "Solarisation" von ManRay oder das "Unscharf Maskieren",  schon in der analogen Fotografie bekannt, oder an die Retuschierungen. Das wohl bekannteste Beispiel des russischen Soldaten, dem man die eroberten Armbanduhren vom Handgelenk wegretuschiert hat, dürfte bekannt sein.

Die digitale Fotografie und die Möglichkeiten, sie am Computer zu bearbeiten, um eine gewünschte, oft auch zufällige Bildwirkung zu erzielen, sind heute allerdings weit umfangreicher, als zu analogen technisch Zeiten möglich war. Aber ich behaupte: hätten die "alten Hasen" der analogen Pionierzeit diese Möglichkeiten gehabt - sie hätten sie genutzt, so wie viele zeitgenössischen Fotografen es heute machen. Das Experimentierfeld ist unüberschaubar und oft sind bearbeitete Fotos von Gemälden kaum noch zu unterscheiden, wie die Bilder von Michael Finndorf oder Arnold Prehls auf dieser Seite zeigen.

Warum nun die Sonderseite?

Um den Blick auf Bilder zu konzentrieren, die ein Foto als Basis und einer Bildaussage  über die "reine Belichtung "hinaus nutzen kann, um gestalterische und künstlerische Ausdrucksformen zu finden. Der Pinsel wird ersetzt durch die Maus, den Stift, - der Computer bildet die Palette, die Leinwand, die Farbe, die Struktur.

Der einzig wirkliche Unterschied liegt m.E. nur noch darin, dass es bei der digitalen Variante künstlerischer Gestaltung kein Original mehr gibt. Auch der Vorwurf der damit verbundene Möglichkeit unendlicher Reproduktionen ist kein echtes Argument mehr, lassen sich analog gemalte Bilder über fototechnische Möglichkeiten und Printvarianten ebenso unendlich reproduzieren, ohne ein Original zu sein.

Das Wichtige tritt über diese technischen Argumente oft in den Hintergrund gerückt, die Darstellung, der Inhalt. An der Bildwirkung, der Gestaltung und seinen möglichen Aussagen ändert die Reproduktionsmöglichkeit nichts.

Es könnte auch ein positiver Gedanke Raum greifen - die Möglichkeit der Reproduktion macht es möglich, sich Inspiration in die persönlichen vier Wände zu holen, nicht immer ins Museum oder eine Galerie laufen zu müssen, um sich an einem Bild zu entspannen, oder anregen zu lassen.

Hier sind die Beispiele der Ausstellung 2021 konzentriert präsentiert, in der Hoffnung, den Focus auf die Fotografie zu lenken und das Bild in sich aufzunehmen, ohne die technischen Fragen im Hinterkopf mitschwingen zu lassen.